Mit zwei großen Plakaten präsentiert sich die Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund Neheim-Hüsten an zentralen Punkten im Stadtgebiet Arnsberg. „Wir müssen mehr Präsenz in der Öffentlichkeit zeigen, um auf uns aufmerksam zu machen. Flyer, Zeitungswerbung, Internet und soziale Netzwerke genügen nicht allein“, betont Schulte, Neheim-Hüstener H6G-Vorsitzender. Für Geschäftsführer Wilfried Gothe steht fest, dass man viele Möglichkeiten der Werbung nutzen muss. Wir müssen Mitglieder und Nichtmitglieder auf allen Ebenen anzusprechen. Die beiden Haus & Grund – Akteure sowie ihre Vorstandskollegen haben der Plakataktion des Zentralverbandes der Deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer zugestimmt und Großplakate bestellt. Aus fünf Motiven haben Schulte und Gothe zwei ausgewählt. Ein Plakat trägt den Slogan “Sorglos vermieten – Dafür habe ich jemanden!“. Es steht am Arnsberger Kreisverkehr Niedereimerfeld – Wannestraße. Das zweite Plakat hängt an einer Häuserwand im Stadtteil Neheim, Lange Wende, und trägt den Slogan „Nebenkostenabrechnung – Dafür habe ich jemanden!“ Für Gothe weisen die Werbeplakate auf nur zwei Bereiche der Angebotspallette in der Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund hin. Die Mitglieder schätzen Beratung und Leistungen von Haus & Grund. „Dieses Angebot machen wir auch Nichtmitgliedern unter den Hauseigentümern und Immobilienbesitzern“, so Schulte.
Zum traditionellen Pressegespräch hatte die Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund Neheim-Hüsten geladen. Das Thema: Abschluss des Forschungsvorhaben „KiQ - Kooperation im Quartier“ im Stadtteil Hüsten. Von der lokalen Arnsberg Presse waren alle Journalisten der Einladung von Gerd Schulte, H&G-Vorsitzender, gefolgt. Mit in der Gesprächsrunde saßen außer Schulte, Bettina Dräger-Möller, Stadtplanung Stadt Arnsberg, und H&G-Geschäftsführer Wilfried Gothe. Von 2011 bis zum 31. Mai 2015 lief das Modellvorhaben bei 14 Kommunen in Deutschland. Eine davon war der Stadtteil Hüsten in Arnsberg. „In unserem eher ländlich geprägten Gebiet sind die Immobilien zu knapp 90 Prozent im Privatbesitz“, betont Dräger-Möller. Um Immobilien-Leerstände vorzubeugen, müssen Hausbesitzer ihre zu vermietenden Objekte oder Wohnungen zukunftsfest machen. „Sie sind gut beraten, wenn sie mit den Akteuren des Wohnungsmarktes zusammen arbeiten, denn nur zusammen können wir der Entwicklung des demographischen Wandel im Bereich der Wohnbewirtschaftung entgegenwirken“, betont Schulte. Das Modellvorhaben KiQ war dafür der ersten Schritt für die Motivation des Handels. In der knapp vierjährigen Erprobungsphase wurden von den KiQ-Verantwortlichen und rund 20 Netzwerkpartner Informationsabende und Beratungsstunden angeboten. Dabei stellte man fest, dass private Hauseigentümer anders ihre Umbau- und Sanierungsplanungen organisieren als die großen Immobiliengesellschaften. „Sie planen individuell nach persönlichen Situationen und nicht über Jahre nach einem Haushaltsplan“, so Gothe. Das Fazit der Modellerprobung: Den Immobilienbesitzern wurde so richtig bewusst, dass ihr Stadtteil große Qualitäten als Wohnstandort hat. Es hat eine gute Nahversorgung, die Innenstadt ist ebenerdig und ist ein gutes Wohnquartier zum Leben. „Anwohner haben sich bei Stammtischen getroffen und Veranstaltungen sowie Straßengestaltungen organisiert. Man redet miteinander und lebt nicht nur nebeneinander. Trotz der vorherigen Bedenken“, schwärmt Dräger-Möller. Positiv zu bewerten ist, dass unter den Bewohnern eine große Zuversicht und ein neues Lebensgefühl für den Stadtteil entstanden ist. Aus Bundesmitteln ist das Projekt mit 80.000 Euro gefördert worden. Hiermit konnten keine privaten Bau-Investitionen finanziert werden. Es gab im Vorfeld lediglich einen „Planungszuschuss“ für private Investitionen, wenn eine Baumaßnahme realisiert wurde. Zusätzlich musste die KiQ-Projektgruppe noch fiktiv 65 Prozent (52.000 Euro) drauflegen. „Das sind umgerechnet die honorarfreien Arbeitszeiten der KiQ-Verantwortlichen“, erklärt Schulte. Insgesamt ist in der Projektzeit an 15 Objekten etwas verändert worden. Weitere Maßnahmen sind bei den Hauseigentümern noch in der Planungsphase. Die Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund Neheim-Hüsten und Stadt Arnsberg stehen den Immobilienbesitzern auch weiterhin mit ihren Fachwissen zur Verfügung. „Das ist für uns das Wichtigste gewesen, dass es zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Kommune, Bürger und H&G kommt. Das haben wir erreicht“, betont Schulte und Dräger-Möller.
Energetische Sanierung, Renovierung von Wohngebäuden, Wohnraumleerstände sowie Problem von Vermietern und Mieter waren Fragen die Professor Dr. Patrick Sensburg, CDU – Mitglied des Bundestags, bei seinem überraschenden Kurzbesuch im Kompetenz-Zentrum von Haus & Grund – Eigentümerschutz-Gemeinschaft - Neheim-Hüsten (H&G) am Engelbertplatz 11 beantwortet wurden. Gerd Schulte, H&G-Vorsitzender und Geschäftsführer Wilfried Gothe waren überrascht, als Sensburg das H&G-Beratungsbüro betrat. Eine wesentliche Frage brannte dem CDU-Politiker aber sprichwörtlich unter den Nägeln. Gibt es ein Problem im Bereich von H&G-Neheim-Hüsten zum Thema „Mietpreisbremse“. Für Schulte und Gothe im Moment kein Thema, weil im Regierungsbezirk Arnsberg nur die Kommunen Bad Sassendorf und Soest betroffen sind. „Für uns liegen die Schwerpunkte und Fragen unserer Mitglieder im Bereich der Modernisierung im Bestand. Sie möchten damit Leerständen entgegenwirken“, weiß Gothe. Schwieriger wird es bei leer stehenden Ladenlokalen. „Hier spielen die Quadratmeter eine wichtige Rolle. Bei einer Fläche unter 200 Quadratmeter und ohne ebenerdigen Zugang, sagen viele Interessenten, nein danke“, betont Schulte. Er rät den H&G-Mitgliedern, dass sie neben dem Sanieren und Modernisieren im Bestand auch eine angenehme Wohnumfeldqualität schaffen sollen. „Man sollte nicht nur das Innere eines Hauses sanieren auch die Außenfassade darf nicht vergessen“, mahnt Schulte. In dem Zusammenhang zog er ein Fazit zum Projekt „Kooperation im Quartier“ (KiQ). „Wir sind mit den Immobilienbesitzern und auch Mietern im Hüstener KiQ-Modellprojekt ins Gespräch gekommen und haben einiges bewegt und Veranstaltungen sowie Beratungen organisiert. Wir sind zufrieden“, meint Schulte. Aus Erfahrung weiß Sensburg, dass es nicht einfach ist, Eigentümer zu überzeugen und zu bewegen an ihren älteren Wohngebäuden eine energetische Sanierung vorzunehmen. Obwohl Fördermittel dafür angeboten werden.
Gerd Schulte (r.) wird auch die nächsten drei Jahre das Ruder von der Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund Neheim-Hüsten fest in der Hand haben. Die rund 100 Anwesenden bei der Generalversammlung im „1220 Schwiedinghauser“ gaben ihm einstimmig das Vertrauen. Seit 21 Jahren ist er Vorsitzender von H&G-Neheim-Hüsten. Geschäftsführer Wilfried Gothe gratuliert.
Karlheinz Weißer, Geschäftsführer der Stadtwerke Arnsberg verdeutlichte in seinem Vortrag „Stadtwerke Arnsberg so NAH“, dass die Stadtwerke nun endlich keine Exoten mehr von den rund 1100 Stadtwerken in Deutschland sind. Zusammen mit dem Kooperationspartner Stadtwerke Soest liefern sie nun Strom und Gas. In Arnsberg gibt es rund 38000 Haushalte, die von 220 bis 260 Energieanbietern beliefert werden. „Damit treten wir nun in den Wettbewerb und setzen auf lokale Wertschöpfung zum Wohle unserer Stadt. Der Euro bleibt in der Stadt“, betont Weißer.
Schon am Info-Stand während des Neheimer Frühlingsfestes hat er festgestellt, dass die persönliche Beratung, also eher die konservative Art und Weise, für die Bürger in der Stadt wichtig ist. „Die Kunden setzen eine hohe Beratungserwartung voraus und wollen nicht in der Warteschleife eines Callcenters hängen“, so Weißer. Er blickte in die Zukunft und stellte den zukünftigen „Campus“ der Stadtwerke Arnsberg im Niedereimerfeld vor. Richtfest soll im Juni 2015 gefeiert werden und Anfang 2016 wird der Ort der Begegnung mit den ersten Veranstaltungen auf sich aufmerksam machen.
Geschäftsführer Wilfried Gothe ging in seinem Bericht auf das kommende Gesetz der Mietpreisbremse ein. „Der Hochsauerlandkreis sowie Arnsberg sind dann davon nicht betroffen. Aber die Stadt Soest und Bad Sassendorf schon“, so Gothe. Die Maklerprovision war auch ein Thema. Hier gilt das Bestellerprinzip bei Vermietungen von Wohnungen: „Wer die Musik bestellt zahlt.“ Der Mitgliederbestand hat sich durch 56 Neuaufnahmen in 2014 auf 1134 Mitglieder erhöht. Gothe bedauerte, dass aber auch 47 Mitglieder in 2014 ausgeschieden sind. Grund: Verstorben, Immobilienverkauf oder Umzug. Gothe: „Dafür haben wir in den ersten beiden Monaten von 2015 schon 25 neue Mitglieder begrüßen können.“
In seiner Zukunftsprognose kündigte Schulte an, dass Haus & Grund sich weiter intensiv bemüht, den Mitgliederstand zu halten beziehungsweise neue hinzu gewinnen will.
Der Kassenbericht von Willi Hartwig zeigte, dass die Gemeinschaft wieder gut gehaushaltet hat. Kassenprüferin Kriemhild Martin bescheinigte der Versammlung, dass die Kasse in einem einwandfreiem Zustand ist.
Die Haus & Grund (H&G) Eigentümerschutz-Gemeinschaften Neheim-Hüsten, Menden, Hamm und Lippstadt haben zusammen eine Resolution gegen das geplante Factury Outlet Center (FOC) unterschrieben. Der Vorsitzenden Gerd Schulte mit Geschäftsführer Wilfried Gothe (Neheim-Hüsten) und die H&G-Vorsitzenden Christian Volbert (Menden), Martin Wiesendahl (Hamm) und Thomas Gockel (Lippstadt) trafen sich im H&G-Kompetenz-Zentrum in Neheim und haben stellvertretend für ihre Mitglieder die Resolution unterschrieben. Der Tenor: Der Handel, das Wohnen und Arbeiten prägen seit jeher neben Kultur, Bildung und Gastronomie unsere Innenstädte. Dabei sind es im hiesigen südwestfälischen Raum vor allem die privaten Immobilieneigentümer und Geschäftsinhaber, die die Entwicklungen der Innenstädte maßgeblich tragen und voran treiben. Sie sind im Besitz großer Teile des innerstädtischen Immobilienbestandes. Zum Schutz dieser Strukturen werden durch landesplanerische Vorgaben allgemeine für alle Kommunen geltende „Spielregeln“ formuliert. Dadurch sollen wettbewerbsverzerrende großflächige Einzelhandelsentwicklungen auf der „Grünen Wiese“ unterbunden werden.