Veranstaltungen 2016

Herbstversammlung

(v.l.) Gerd Schulte, Kai Stiefermann, Wilfried Gothe
(v.l.) Gerd Schulte, Kai Stiefermann, Wilfried Gothe

Neheim-Hüsten. Die Herbstversammlung der Haus & Grund Neheim-Hüsten Eigentümerschutz Gemeinschaft war gut besucht. Knapp 100 Mitglieder und interessierte Bürger folgten der Einladung des Vorsitzenden Gerd Schulte und Geschäftsführer Wilfried Gothe. Nach der Begrüßung und einem kurzen Rückblick 2016 von Schulte referierte Steuerberater Kay Stiefermann zum Thema „Steuerrecht bei Vermietung und Verpachtung“. Er ist Mitglied und Beisitzer im Vorstand von H&G-Neheim-Hüsten. In seiner Einführung machte Stiefermann deutlich, dass seit längerem die Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung wieder mehr im Fokus des Fiskus stehen. „Einnahmen und Ausgaben werden genauestens geprüft. Insbesondere bei den Herstellung- und Anschaffungskosten von Objekten, Verlusten, Vermietungen und gewerblichem Grundstückhandel“, stellt der Steuerfachmann fest. Besondere Beachtung ist geboten bei Vermietung an nahe Angehörige. Neben den Einnahmen interessierte die Zuhörer, was genau unter die Werbungskosten fällt. Schließlich sind das die Ausgaben, die ein Haus- und Grundbesitzer zur Erhaltung seines Besitzes finanziell belastet. Da gibt es die typischen Werbungskosten, wie Abschreibungen, Vermieterkosten, Grundsteuer, Finanzierungskosten, Hausgeld, Rechtsberatung, Versicherungen und Verwaltungskosten. Einen Unterschied gibt es bei den Herstell- und Anschaffungskosten. Hierfür gibt es die unterschiedlichsten Abschreibungsarten. Entweder über die gesamte Nutzungsdauer des Objekts, innerhalb von drei Jahren oder sie sind sofort abzusetzen. Was ist bei verbilligter Vermietung zu machen? „Wenn es unter 66 Prozent der ortsüblichen Marktmiete ist, sind die Aufwendungen auch nur in der Höhe absetzbar“, so Stiefermann. Was ist, wenn über einen längeren Zeitraum Verluste geltend gemacht werden? „Dann sollte man erklären, ob es sich um privates Vergnügen, Liebhaberei oder nicht beabsichtigte Vermietung handelt“, so Stiefermann. Dann sollte ein sogenannter „Totalüberschuss“ ermittelt werden. Natürlich wollten die H&G-Mitglieder wissen, was bei Leerstand also bei Mietausfall zu machen ist. Zu dem Thema nannte Stiefermann verschiedene Fallbeispiele. Am Ende kommt es zur Gewinn- und Verlustaufstellung in der Anlage „Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung“ zur Einkommenssteuererklärung. Kay Stiefermann musste am Ende seines Vortrages noch viele Fragen beantworten.


Pressefrühstück

Gerd Schulte, Birgit Sippel, Wilfried Gothe (v.l.)
Gerd Schulte, Birgit Sippel, Wilfried Gothe (v.l.)

Neheim-Hüsten. Zu einem sehr interessanten und aktuellen Thema hatte Haus & Grund Neheim-Hüsten die lokalen Redakteure zum traditionellen Pressefrühstück eingeladen. Das Thema: „heute Flüchtling – morgen Mieter“.

 

Als prominenten Gast hatte Vorsitzende Gerd Schulte die SPD-Europaabgeordnete Birgit Sippel dazu eingeladen.

Die Europapolitikerin ist im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE) und in der Delegation für die Beziehungen zu den Maschrik-Ländern (DMAS) (Allgemein werden damit die Länder mit arabischsprachiger Mehrheit östlich von Libyen und nördlich von Saudi-Arabien bezeichnet.

Im Einzelnen die Staaten Ägypten, Palästina, Israel, Jordanien, Libanon, Syrien und Irak) und in weiteren Ausschüssen. Also eine Fachfrau zum Thema Flüchtlinge.

Neheim-Hüstens H&G-Geschäftsführer Wilfried Gothe gab bekannt, dass nach Angaben der Stadt Arnsberg von 1171 Asylbewerbern bisher 516 Personen in 150 Wohnungen untergebracht werden konnten.

„Die anderen Personen leben noch in Sammelunterkünften“, so Gothe. Er und Schulte erwähnten, dass einige private Hauseigentümer ihre leerstehenden Wohnungen nicht vermieten wollen.

„Sie möchten auf keinen unbequemen Mieter hereinfallen. Das trifft für alle Mietinteressenten unabhängig ihrer Nationalität zu. Sie sind schon öfters von Mietern enttäuscht worden“, betont Schulte.

Das fördert nicht gerade die Bereitschaft von H&G-Mitgliedern eine freistehende Wohnung an Flüchtlinge zu vermieten. „Hier müssen ganz klare strukturierte Informationen an Mieter und Vermieter gehen.

Integration heißt auch: das Wohnen erlernen“, so Gothe.

Es fehlen des Öfteren wichtige Informationen zur Abfallbeseitigung im Haus sowie die Bedienung von Elektrogeräten und Versorgungsanlagen des alltäglichen Gebrauches. „Da kommt es schon mal zu massiven Ärger zwischen Vermieter und Mieter oder den anderen Hausbewohnern“, weiß Schulte aus Mitgliedergesprächen.

Die Stadt Arnsberg organisiert zurzeit in Kooperation mit H&G-Neheim-Hüsten und anderen Partnern ein Projekt, dass den Flüchtlingen bessere Kenntnis bei der Bedienung von Haustechnik und bei der Beachtung weiterer Regeln im täglichen Zusammenleben in einem Mietshaus zu vermitteln.

Aber auch die Vermieter sollen mehr Informationen erhalten.

Sippel begrüßt ausdrücklich die ehrenamtliche Arbeit der engagierten Bürger, die als Paten die Flüchtlinge im Alltag begleiten. „Diese könnten helfen im Vorfeld zwischen Mieter und Vermieter zu vermitteln. Deutsche Regeln sollen eingehalten werden und man muss ohne Bedenken auch Forderungen stellen können.“, so Sippel.

Ihr ist klar, dass es durch Sprachprobleme zu Konflikten kommen kann. Es müssen auch mal unangenehme Dinge aufgezeigt werden.

„Man muss den Vermieter ermutigen, schon Kleinigkeiten anzusprechen bevor sie größer werden“, meint die EU-Politikerin. Sie macht in diesem Zusammenhang deutlich: „Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass Flüchtlingsfamilien gegenüber einkommensschwachen deutschen Familien bevorzugt werden.

Wenn der Bund den sozialen Wohnungsbau fördere, müsse diesen Bedürftigen - unabhängig von ihrer Herkunft - zugutekommen. Die neuen Wohnungen sollten kein Getto für sozial Schwache bilden, sondern in einem gesellschaftlichen Mix entstehen.“


Generalversammlung

Neheim. Drei Themen, die 2015 von den Mitgliedern der Haus & Grund Eigentümerschutz-Gemeinschaft Neheim-Hüsten (H&G) Gegenstand von Beratungen waren.

„Es waren die Schönheitsreparaturen in nicht renoviertem Wohnraum, Rauchmelderpflicht sowie das neue Meldegesetz für Mieter“, bestätigt Wilfried Gothe, Geschäftsführer und 2. H&G-Vorsitzender auf der Generalversammlung in der Neheimer Restaurant „1220 Schwiedinghauser“.

Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofes können laufende Schönheitsreparaturen nur noch wirksam auf den Mieter übertragen werden, wenn die Wohnung bei Beginn des Mietverhältnisses in einem renovierten Zustand an den Mieter übergeben worden ist.

 

„Wann eine Wohnung nicht renoviert oder renovierungsbedürftig ist, hängt vom Einzelfall ab und muss im Streitfall von einem Richter beurteilt werden“, so Gerd Schulte, H&G-Vorsitzender.

 

Gothe betont, dass in Zukunft ein Übergabeprotokoll eine wichtige Rolle spielt. Aber auch die Rauchmelderpflicht wirft eine Menge Fragen auf.

Zu  dem Thema hat Gothe einen Fragen- und Antwortkatalog erarbeitet, der den Mitgliedern zur Verfügung steht. Zum neuen Meldegesetz stellt der Geschäftsführer klar, dass der Vermieter den Einzug eines Mieters bestätigen muss.

„Auch dem Vermieter droht bei Missachtung ein Bußgeld bis zu 1000 Euro“, mahnte Gothe.

Für den H&G-Vorstand ist die Beratung ihrer Mitglieder eine der wesentlichen Aufgaben. „Dafür haben wir in 2015 wieder zahlreiche Veranstaltungen und Seminare besucht, um unsere Kompetenz für unsere Mitglieder immer auf den neusten Stand zu halten“, so Schulte.

Er berichtet über ein momentanes Diskussionsthema beim H&G-Präsidium in Berlin „Heute Flüchtling, morgen Mieter“. H&G Neheim-Hüsten arbeitet zu diesem Thema eng mit der Stadt Arnsberg zusammen.

Schulte gab die Information, dass die Stadt Arnsberg schon 160 Wohnungen an Flüchtlingen vermittelt habe. Der Arnsberger Wohnbestand liegt zu 80 Prozent in Privatbesitz. Das ist weit über dem Landes- wenn nicht sogar Bundesdurchschnitt.

 

H&G-Kassierer Willi Hartwig stellte einen guten Kassenbestand vor.

Eine gute Kassenführung bestätigten die Kassenprüfer Jochen Hageleit und Dieter Sauerland. Bei den Wahlen wurde Susanne Müller als Schriftführerin und Willi Hartwig als Kassierer in ihren Ämtern einstimmig bestätigt.

Neue Beisitzer sind Jochen Hageleit und Kai Stiefermann. Neuer Kassenprüfer ist Lucas Vogt.

 

Professor Dr. Patrick Sensburg

 

H&G-Mitglied und Mitglied des Bundestages (CDU) Professor Dr. Patrick Sensburg betonte in seinem Vortrag, dass sich Investitionen für den Hauseigentümer rentieren müssen und dass Belastungen ein Eigentum nicht gefährden sollen. „Eigentum stützt die Gesellschaft, deshalb sollte und muss der Eigentümer auch eigenständig handeln dürfen.“ Er nannte den Artikel 14 des Grundgesetzes. Unterschiedliche Meinung gab es beim Thema „staatliche Förderprogramme“. Sensburg nannte Zahlen, dass im HSK 1270 Wohnungen mit 39 Millionen Euro durch kfw-Fördermittel für Neu- und Umbauten gefördert wurden. Für energieeffiziente Sanierung gab es 17 Millionen Euro für 1100 Wohneinheiten. 

Beisitzer Jochen Hageleit
Beisitzer Jochen Hageleit
Beisitzer Kai Stiefermann
Beisitzer Kai Stiefermann