Neheim. Die Beratung der Mitglieder stand 2016 im Focus bei Haus & Grund Neheim-Hüsten Eigentümerschutz-Gemeinschaft. Für den 2. Vorsitzenden und Geschäftsführer Wilfried Gothe standen 895 Beratungen im Aufgabenbuch. Diese teilten sich in 453 persönliche und 442 Telefonberatungen. „Es waren 106 Beratungstage. Dass sind im Durchschnitt acht Beratungen pro Tag. Das zeigt uns, dass unsere Mitglieder uns vertrauen und unser Knowhow sehr schätzen“, betont Gerd Schulte, Vorsitzende H&G-Neheim-Hüsten. Die häufigsten Fragen drehten sich um Betriebskosten, Zahlungsverzug, Mietvertragsangelegenheiten, Nachbarschaftsrecht, Mietspiegel, Eigentumsangelegenheiten, Bonitätsauskünfte, Verträge, Kündigungen und Mieterhöhungen. Außerdem hatte die Vereinssekretärin 869 Mitgliederkontakte bei einem Mitgliederbestand von 1123 bis Dezember 2016. Gothe ergänzte seinen Geschäftsbericht: „In den ersten Monaten 2017 konnten wir schon 21 Neuaufnahmen verzeichnen.“ Freut sich Gothe. Besonderen Beratungsbedarf hatte das Urteil des Bundesgerichtshofes vom 18. März 2015 bezüglich der Schönheitsreparaturen sowie die neue Rauchmelderpflicht und das Meldegesetz vom 1. November 2015. „Viele Vermieter haben den Einbau der Rauchmelder noch gar nicht vorgenommen“, stellt Schulte fest. Er rät den Hauseigentümern dringend dieser Verpflichtung nachzukommen. Dabei machte er deutlich, dass etwa 500 Menschen an den Folgen eines Wohnungsbrandes sterben. Zwei Drittel davon werden im Schlaf vom Feuer überrascht. Beim Meldegesetz ist nur noch die Vermieterbescheinigung beim Einzug erforderlich. „Damit muss sich der Mieter innerhalb von zwei Wochen nach Einzug beim zuständigen Einwohnermeldeamt anmelden“, so Gothe. Schulte teilte mit, dass H&G-Neheim-Hüsten ein gefragter Gesprächspartner ist: „Unsere Meinung und Erfahrung ist bei Funk- und Printmedien in der Region wichtig.“ Schulte war erfreut darüber, dass die Gruppe der H&G-Vorteilspartner mit Rechtsanwalt und Notar Thorsten Werner, Steuerberater Kai Stiefermann und die Verbraucher-Zentrale (Energieberatung) erweitert werden konnte. Gothe bemängelte die Entscheidung des Bundesgerichtshofs vom 5. Oktober 2016. „Bisher musste die Miete bis zum 3. Werktag eines Monats auf dem Konto des Vermieters sein. Jetzt kann es sein, dass sie erst am 5. oder 6. Werktag verbucht wird.“ Kassierer Willi Hartwig präsentierte wieder einen sehr soliden Kassenbericht. Der von den Kassenprüfern sehr positiv gelobt wurde. Bei den Wahlen wurde Wilfried Gothe einstimmig als 2. Vorsitzende in seinem Amt bestätigt. Neue Besitzer wurden Thorsten Werner und Christin Born. Dirk Ufer und Maria Couto gehören zum Kassenprüferteam. Im Anschluss an die Generalversammlung hielt Rechtsanwalt und Geschäftsführer des Landesverbandes Haus & Grund Westfalen e.V. Hagen Tim Treude einen Vortrag über die „Wirksame Übertragung der Schönheitsreparaturverpflichtung auf den Mieter. Da bestätigte sich, dass es bei diesem Thema immer noch ein hoher Beratungsbedarf besteht.
Neheim. Die Preise für Strom werden weiterhin steigen. Davon ist der Kernenergie-Experte Dr. Jürgen Kupitz und Gerd Schulte, Vorsitzende der Haus & Grund Eigentümerschutz-Gemeinschaft Neheim-Hüsten überzeugt. Kupitz war Gast beim traditionellen Pressefrühstück von H&G Neheim-Hüsten. Der gebürtige Neheimer sprach und beantwortete Fragen der lokalen Journalisten zum Thema „Wie zuverlässig ist die Versorgung mit elektrischer Energie in den nächsten Jahrzehnten“. Der Energiebedarf in Deutschland ist relativ hoch. „Wir verbrauchen 648 Milliarden Kilowattstunden im Jahr“, so Kupitz. Diese Energie gewinnen wir aus einem Strommix von Energieträgern. Schon 29,5 Prozent werden aus Windkraft, Biomasse, Photovoltaik und Wasserkraft gewonnen. Gefolgt von Braunkohle, Steinkohle, Kernenergie und Erdgas. Die Kernenergie beteiligt sich mit guten 13 Prozent. Woher kommen aber die 13 Prozent, wenn das letzte Atomkraftwerk am 31. Dezember 2022 vom Netz geht? Der Experte kann es nicht sagen. Kohle will keiner mehr haben, Braunkohle ist noch für über 100 Jahre vorhanden. „Bei Erdgas machen wir uns wieder abhängig und die Wasserkraft ist schon fast zu 100 Prozent ausgenutzt“, meint Kupitz. Die „Pulsierenden Energieformen“ wie Photovoltaik und Windkraft könnten sie ersetzen. „Das Problem ist, es ist nicht immer Sonne und Wind vorhanden. Bei einer Überproduktion fehlt es an Speicherkapazitäten. Die vorhandenen 28000 Windkraftanlagen produzieren knapp über 12 Prozent der benötigten Energie. „Um uns von anderen Ländern mit Zukauf von Erdgas oder Strom nicht abhängig zu machen, müssten wir auf Offshore-Windenergie (Windparks) bauen. Hier besteht ein weiteres Problem. „Wie bringt man den in Norden produzierten Strom verlässlich in den Süden“, fragt sich Kupitz. Hinzu kommt der Widerstand der Bevölkerung, die keine Stromtrasse in ihrem Umfeld haben möchte. Drei Stromtrassen wären nötigt, um die Energie sicher und verlässlich zu transportieren. „Die jetzigen Netze haben nicht die Kapazität, um die Menge an Strom durchzuleiten. Die neuen Trassen würden rund 25 Milliarden Euro kosten“, betont der Energie-Experte. Er ist weiterhin der Meinung, dass die deutsche Kernenergie sicher ist. „Doch nach Fukushima ist Atomkraft nicht mehr gewollt. Ich akzeptiere die Meinung“, so Kupitz, „Deutschland hat einen Vorteil. Wir können auswählen was für eine Energie wir haben wollen.“ In China sind zurzeit 25 Kernkraftwerke im Bau. Es geht alle zehn Tage ein Kohlekraftwerk ans Netz. „In China ist der Energiedurst nicht zu löschen. Das ist ein großes globales Umweltproblem“, weiß der Fachmann. Kupitz plädiert zurzeit für eine längere Laufzeit der Kernkraftwerke. In Deutschland werden in den nächsten Jahren die Strompreise und Abgaben steigen. Im März 2017 haben die Energiekonzerne schon die Erhöhung angekündigt. „Wenn immer mehr elektrifiziert wird, wie zum Beispiel Elektroautos, wo soll der fehlende günstige Energiebedarf herkommen“, fragt sich Gerd Schulte, Vorsitzende H&G-Neheim-Hüsten.